Der Stern von Celtic Circle Productions leuchtete kurz, aber intensiv schwarz. In der Ursuppe von deutschem Dark Electro rührte das Label kräftig mit, trieb die Fusion von Techno und Gothic maßgeblich voran. Jetzt ist sein Gründer Alfred Kaenders tot.
Am Montagmorgen soll Alfred Infos zufolge nach langer Erkrankung gestorben sein.
Anfang und Mitte der Neunzigerjahre versorgte er die Szene mit teils bahnbrechenden Alben von yelworC, Page12, Majestic oder Putrefy Factor 7 sowie der beliebten „Celtic Circle Sampler“-Serie. Dann leider unbezahlte Rechnungen, Schulden. Das Label scheiterte ebenso wie das Magazin „Vertigo“.
Zuletzt war der Mann aus Geldern unter anderem in Fantasy-Kreisen unterwegs und auf Mittelaltermärkten präsent. Man kannte ihn für sein „Parfume Noir“ und als „Der Metmann“. Für die Sommer-Saison hätte er bereits große Pläne geschmiedet, heißt es von seinen Freunden in den Sozialen Medien.
Bruno Kramm von Das Ich drückt seine Trauer dort so aus: „Ich habe heute vom viel zu frühen Tod des Szene-Originals Alfred Kaenders erfahren. Er hatte eine sehr bewegte Lebensgeschichte mit vielen Hochs und Tiefs, vielen sagenhaften Erzählungen und Begebenheiten, aber immer mit seinem verschmitzten Lächeln, das ich nie vergessen werde. Meine Gedanken sind bei seiner Familie. Farewell, alter Freund.“
