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Ian Gittins Depeche Mode: Kultband für die Massen
[Hannibal]
Hardcover, 240 Seiten
ISBN: 978-3854456704


Vorweihnachtszeit? Vorjubiläumszeit? Eigentlich bedarf es keines Anlasses für die Veröffentlichung eines Buches über Depeche Mode, derzeit häufen sich dennoch die Wiederauflagen, Sonderausgaben und neuen Biografien. Die offenkundig ungebrochene Nachfrage erlaubt es und der Zeitpunkt ist unbestritten günstig. Doch es gibt Unterschiede: Während einige Publikationen nicht mehr als der x-te Aufguss des Altbekannten sind, dafür jedoch ordentlich zu Buche schlagen, stecken in anderen Zeit, Sorgfalt und sogar Geld.

Ian Gittins, britischer Musikjournalist, kann der gut dokumentierten Bandgeschichte von Depeche Mode natürlich auch keine bahnbrechenden neuen Aspekte hinzufügen, doch er führte binnen 35 Jahren auch selbst mehrere Interviews für Melody Maker, Q oder The Guardian mit Dave Gahan, Martin Gore und Co., steckt zweifellos tief in der Materie und verfügt über einen sehr guten Schreibstil.
depeche mode kultband fuer die massen buch cover
Mit Depeche Mode: Kultband für die Massen (englischer Originaltitel: Depeche Mode: Faith And Devotion) rollt er 40 Jahre besondere Musikgeschichte von vorn auf und bezieht sich dabei größtenteils auf das, was schon die Schreiberzunft in persona von Trevor Baker, Jonathan Miller oder Steve Malins vor ihm tat: Zitate von Bandmitgliedern, Produzenten, Label-Menschen, Wegbegleitern etc. wurden zu einer lückenlosen Geschichte mit biografischem Charakter verschweißt. Schwerpunkte liegen, wie üblich, auf der absoluten Frühphase um die Jahre 1980 und 1981 sowie auf Gahans Junkie-Zeit und Beinahe-Tod in den Neunzigern.
Aber: Gittins ist es gelungen, ein gutes Konzentrat auf Papier zu bringen, ohne dass er auf wichtige Stationen oder Ereignisse verzichtet hätte. Dies wiederum ermöglichte etwas, das es in dieser Form bislang nicht gab: Sein Buch ist gleichzeitig Text- und Bild-Biografie. Die Fotoauswahl ist hervorragend und extrem umfangreich. Auf die üblichen Promoshots und jene, die zu Hauf im Netz zu finden sind, wurde komplett verzichtet. Ein Großteil der Bilder – im Studio, am Video-Set, in mehr oder weniger privaten Situation, auf oder hinter der Bühne – wurde bislang selten gezeigt. Auch gut informierte und sortierte Fans werden viele Fotos, insgesamt sind es einige hundert auf 240 Seiten, hier erstmals zu Gesicht bekommen.

Genau das macht dieses Buch interessant, während das Drumherum ein Übriges tut. Das Format ist außergewöhnlich und groß, die Verarbeitung mit Hardcover hochwertig, das Papier glatt und stark, die Druckqualität bestechend und der Preis dafür absolut moderat. Empfehlung!


amazon buttonwww.hannibal-verlag.de


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bent niko martens

 

In Süddeutschland wohnen und perfekten Austin-Electro produzieren – das erlaubt sich Niko Martens seit geraumer Zeit mit seinem Projekt bent. Nach einigen Demos erschien nun der erste finale Track als Vorbote für eine Debüt-EP. Kann hier wirklich alles mit rechten Dingen zugehen?

Zumindest kommen die Parallelen nicht von ungefähr. Denn ein gewisser James Mendez (Jihad) sorgte Ende 2021 für die Initialzündung. „Wir sind schon länger befreundet gewesen. Bei einem Besuch spielte ich ihm einige Skizzen vor, er gab mir den Impuls, daran weiterzuarbeiten und eine VÖ anzustreben. Das war so eigentlich nie geplant“, sagt Niko zu VOLT.

Womöglich elementar: Der Freund aus Texas ließ etwas zurück. „James hatte mir sein Focusrite Interface geschenkt. Er verwendete es zuvor bei seinen Live-Auftritten und vermutlich auch für sein letztes Album.“ Das ist eine Erklärung für den brillanten Sound von bent. Dafür aber mindestens genauso wichtig: „Während des kreativen Prozesses greife ich instinktiv nach Chören, Flächen, Plucks und Bells. Melodieführung spielt dabei immer eine zentrale Rolle. Ich liebe elektronische Sounds mit Seele, die etwas auslösen … die ikonisch, zeitlos und organisch klingen – und Musik, die echt, authentisch und emotional ist.“

Echt, authentisch, emotional

Neben Depeche Mode waren es dann eben auch Mentallo & The Fixer, Benestrophe, Skinny Puppy oder FLA, die den Musiker prägten.

bent decades ep

Rund 20 Stücke nahmen Gestalt an, die ältesten drei davon – At This Place, Decades und Sirens Call – kommen in verschiedenen Versionen auf die EP. Bei einem Remix singt James Mendez (im Original ein Instrumental). Auch Amnistia, Object und Pyrroline konnten für Remixe gewonnen werden. Ansonsten macht der Aschheimer mit norddeutschen Wurzeln bis hin zu Mixing und Mastering alles selbst: „Getreu dem Motto, wenn’s nicht gut wird, geht‘s auf meine Kappe.“

Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Im November oder Dezember 2023 soll die EP Decades erscheinen. Ein komplettes Album von bent folgt im kommenden Jahr.


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