ADULT. - Becoming Undone
Album
Das zwischen November 2020 und April 2021 entstandene Album könnte das bisher Unangepassteste von ADULT. sein. Zuvor haben sie die erste Single „Fools (We Are...)“ vom neuen Album veröffentlicht. Der nervöse EBM-Track ist gepaart mit einem selbstgedrehten Video, das aus der Idee entstand, Kuperus' wiederkehrende Performance dieses Clown-/Narren-Themas mit einer Reihe von Zeichnungen zu kombinieren, die Miller schon immer in einer skulpturalen Installation realisieren wollte - den Golden Fountains. Die Entstehung von „Becoming Undone“ begann in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 vor dem Hintergrund eines beispiellosen Wandels und einer seismischen Isolation. Das Duo brachte seine Muse in Gang, indem es sich neue Geräte beschaffte: ein Vocal-Loop-Pedal für Kuperus und Roland-Percussion-Pads für Miller. Die Rückbesinnung auf alte Einflüsse wie die politisierte Industrial-Percussion von TEST DEPARTMENT und die unheimliche Synthetik von TG's 20 Jazz Funk Greats löste eine Reihe von fruchtbaren, frenetischen Sessions aus, in deren Mittelpunkt Themen wie Vergänglichkeit und Dissonanz standen. Millers Begründung ist unverblümt: „We weren’t interested in melody or harmony since we didn’t see the world having that.” Das Album ist auch mit einem persönlichen Schmerz behaftet, da Kuperus' Vater auf dem Höhepunkt der Pandemie verstarb, kurz bevor das Album aufgenommen wurde. Als seine Pfleger im Hospiz waren sie und Miller mit der Banalität der Endgültigkeit konfrontiert, umgeben von bedeutungslosen Gegenständen, „the joy of having a body, but also the drudgery of having one.” Beide Album-Seiten strotzen vor schriller, säurehaltiger Revolte und sequenziellen Schaltkreisen aus schwarzem Leder, aus den Angeln gehoben und unversöhnlich. Von technoiden Blitzen bis hin zu langsameren Tempi der feurigen Entfesselung zeigt „Becoming Undone“ eine große Bandbreite an Vocal FX. Kuperus klingt manchmal abwechselnd empört und besessen und prangert die Verbrechen, Ängste und Versäumnisse einer verblendeten Welt an. Die Chemie der Band knistert vor Abscheu und stroboskopischem Dissens, der zu gleichen Teilen Exorzismus und Denunziation ist. „Humans have always been pretty terrible”, erklärt Kuperus. „But every year the compromises of culture just accelerate.” |