„Thoughts And Prayers“ von Noise Assassin: Fast alles anders auf der zweiten EP

Die Glocken sind verhallt, die Verzweiflung ist nicht verschwunden. Jetzt hilft nur noch Hoffen und Beten. Oder anders: Auf das Debüt Bells And Desperation folgt Thoughts And Prayers, Nummer zwei in der EP-Serie von Noise Assassin, dem neuesten Projekt von Chris Dupont (NordarR, The Negativity Bias etc.). Obacht: Hier zeigt sich der Niedersachse von einer Seite, die er bislang im Dunkeln verborgen hielt.
Während Bells Of Desperation ein grob geschnittener, dreckig und massig produzierter, schwedisch anmutender Bastard aus EBM und Death Industrial war, wirkt sein Nachfolger filigran und melodiös. Thoughts And Prayers führt im Kern musikalisch zurück in die mittleren Neunziger, nach Nordamerika und zu Bands wie Fektion Fekler, Din_Fiv und jenen, die Chris zu seinem Projektnamen inspiriert haben mögen.
Feiner Dark Electro ist jetzt angesagt, vielschichtig, atmosphärisch und doch tanzbar, die Vocals mal kernig verzerrt, mal weitgehend clean. Aber auf zumindest einen Knüppel-Track wollte der elektronische Tausendsassa dann doch nicht verzichten:
Tears And Insanity wird die EP-Trilogie im Laufe des Jahres beschließen.
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