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Während mit My Cosmos Is Mine gerade ein zweiter Appetizer (höre unten) aus Memento Mori, dem neuen Album von Depeche Mode, erschienen ist, steht weiter eine berechtigte Frage im Raum: Wo bleiben die Remixe und physischen Formate der eigentlichen Vorabsingle Ghosts Again? Die Antwort scheint es jetzt zu geben – und sie ist ein Grund zur Freude.

Denn wie gut informierte Kreise erfahren haben wollen, erscheint Ghosts Again am 31. März als CD-Single und digitaler Download sowie am 21. April auf 12“-Vinyl. Darauf sollen dann auch der schon schwer vermisste Remix von Camelphat und weiteres spannendes Material zu finden sein, an allererster Stelle das exklusive B-Seiten-Stück Sundown. In aktuellen Interviews erzählten Dave Gahan und Martin Gore, dass es fünf fertig produzierte Stücke gäbe, die es nicht auf den Longplayer geschafft haben. Wo einer davon gelandet ist, scheint damit klar.

Die kursierenden Tracklistings

CD
1. Ghosts Again (Radio Edit)
2. Sundown
3. Ghosts Again (Pole Version)
4. Ghosts Again (Floating Points & Marta Salogni Alternative Mix)

Digital
1. Ghosts Again (Radio Edit)
2. Sundown
3. Ghosts Again (Floating Points & Marta Salogni Alternative Mix)
4. Ghosts Again (Biscits Vocal Mix)
5. Ghosts Again (Pole Version)
6. Ghosts Again (Camelphat Remix)
7. Ghosts Again (Biscits Thoughless Dub)

12”-Vinyl
A1. Ghosts Again (Biscits Vocal Mix)
A2. Ghosts Again (Pole Version)
B1. Ghosts Again (Camelphat Remix)
B2. Ghosts Again (Biscits Thoughless Dub)

Gerüchte besagen, es würde sich bei Sundown um eine Coverversion handeln. Das Original stammt demnach von Gordon Lightfoot und datiert auf 1974. Die Ballade wäre nicht das erste Cover. Depeche Mode haben in der Vergangenheit bekanntlich unter anderem Route 66, Dirt und Heroes neu interpretiert, Martin Gore solo schon ganze Coveralben aufgenommen.

Der Single-Gau ist perfekt

Update 03.05.: Was ist nur bei Columbia los? Offenbar sind die Releasepläne rund um Single/Maxi von Ghosts Again nochmals über Bord geworfen worden. Ohne Ankündigung, ohne Kommentar wurde nun einfach eine Reihe Remixe rausgehauen. Digital only, ohne B-Seite, ohne Liebe. Die Remixer unterscheiden sich stark von denen, die ursprünglich beauftragt bzw. im Rennen waren. Camelphat etwa sind raus – mutmaßlich wegen ihres Fauxpas im Vorfeld. Das Thema CD und Vinyl scheint damit endgültig vom Tisch. Herbe Enttäuschung und großes Ärgernis für Fans, ein Desaster für die Hit-Chancen von Ghost Again. Fraglich, ob so weitere „Singles“ aus dem fantastischen Album überhaupt noch sinnvoll sind.

Die Tracklist der Lieblosigkeit:

01. Massano Remix
02. Chris Liebing x Luke Slater Remix
03. Miss Grit Remix
04. Rival Consoles Remix
05. Matthew Herbert’s Feelings Remix
06. Davide Rossi Strings Remix
07. Bergsonist’s Show Mix
08. Nik Colk Void Remix

Kommentar
Wie sich ein Charts-Hit verhindern lässt

Ghosts Again, da waren sich Fans ausnahmsweise weitgehend einig, ist mal wieder eine Vorabsingle, die sofort reingeht und gut betanzt werden kann – in dieser Hinsicht durchaus mit Enjoy The Silence und Precious vergleichbar. Aber was ist bitte bei dieser Single-Planung schiefgelaufen? Erst der Countdown ins Nichts, eine Woche darauf Video und Digital-Download ... Und dann? Nicht mehr viel.

Entschuldigung, Columbia Records, ihr wisst doch hoffentlich, welche Band ihr da gerade vermarktet und wie besonders deren Fans sind? Die wollen zwar einen schönen Corbijn-Clip sehen (gelungen), freuen sich, wenn ein neuer Depeche-Mode-Song im Radio läuft (soll vorgekommen sein), bestellen Musikmagazine mit Single-Beilagen und nehmen sogar einen Download in Kauf, wenn’s nicht anders geht. Aber eigentlich haben sie ein dickes Konto, das alle vier, fünf Jahre gern leergeräumt wird. Für die große Leidenschaft und speziell für Dinge zum Anfassen. Fünf Tickets (oder noch viel mehr) für Konzerte irgendwo auf der Welt: Na klar! Das Album in allen verfügbaren Editionen: Ehrensache! Die Auskopplungen auf Maxi-CD und 12“-Vinyl: Muss ja! Ging nur nicht ...

Wie genau sich die deutschen Single-Charts berechnen, ist kaum jemandem bekannt. Sicher ist: hier geht es um die erzielten Umsätze. Allein in Deutschland dürfte die Zahl derer, die prinzipiell alle offiziellen Releases von Depeche Mode kaufen, im höheren fünfstelligen Bereich liegen. Kauft ein Sammler die physischen Auskopplungen für 30 Euro, entspricht dies also 30 bezahlten Song-Downloads (macht niemand) und vielen Tausend Streams (schafft keiner).

Behauptung: Wären alle Formate von Ghosts Again zeitgleich am 9. Februar erschienen, hätte es eine hohe Charts-Notierung gegeben, vielleicht sogar die erste Nummer-eins-Single von Depeche Mode seit 22 Jahren und damit das nötige Fahrwasser für mehr Airplay und eine längere Charts-Präsenz. Mit dieser auf Monate ausgewälzten VÖ-„Strategie“ wurde der Hit jedoch gründlich verhindert.



Memento Mori ab 24. März

Der lang erwartete neuen Longplayer von Depeche Mode wird am 24. März via Columbia / Sony herauskommen. Memento Mori erscheint auf CD, in einer Deluxe-CD-Variante mit 28-Seiten-Booklet sowie in diversen Vinyl-Editionen (schwarz, clear, rot, rot-transparent). Laut Ankündigung schlagen die zwölf Albumtracks die Brücke zwischen einer Vielzahl von Stimmungen und musikalischen Texturen. Angefangen beim bedrohlichen Opener bis zur Auflösung am Schluss spannt sich das Gefühlsspektrum von Paranoia und Besessenheit bis hin zu psychischer Befreiung und Freude sowie zahllosen emotionalen Zwischentönen, wie es heißt.

Produziert wurde Memento Mori von Juli bis September 2022, erneut von James Ford, mit dem Dave Gahan und Martin Gore schon am Vorgänger Spirit gearbeitet hatten. Unterstützung kam auf Fords Vorschlag hin von der Italienerin Marta Salogni (Björk, Liars, Goldfrapp, The XX), die Gahans letzte Soulsavers-Produktion mischte. Der Sänger verriet, dass das neue Album dank Salognis Tapeloops und Reverbs eine starke Atmosphäre verliehen wurde. Dave schrieb, wie seit 2005 üblich, drei Songs. Bereits Ende 2019 begannen er und Martin Gore mit dem Songwriting für Memento Mori, die Corona-Pandemie bremste den kreativen Prozess, beeinflusste jedoch einen Großteil der Titel. Das letzte Stück, die aktuelle Single My Cosmos Is Mine, wurde kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine geschrieben, und damit noch deutlich vor dem plötzlichen Tod von Keyboarder Andy Fletcher. Auch der Titel, auf Deutsch in etwa „Sei dir deiner Sterblichkeit bewusst“, stand – und das erscheint annähernd absurd – zuvor fest. 


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Foto: Anton Corbijn

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In Süddeutschland wohnen und perfekten Austin-Electro produzieren – das erlaubt sich Niko Martens seit geraumer Zeit mit seinem Projekt bent. Nach einigen Demos erschien nun der erste finale Track als Vorbote für eine Debüt-EP. Kann hier wirklich alles mit rechten Dingen zugehen?

Zumindest kommen die Parallelen nicht von ungefähr. Denn ein gewisser James Mendez (Jihad) sorgte Ende 2021 für die Initialzündung. „Wir sind schon länger befreundet gewesen. Bei einem Besuch spielte ich ihm einige Skizzen vor, er gab mir den Impuls, daran weiterzuarbeiten und eine VÖ anzustreben. Das war so eigentlich nie geplant“, sagt Niko zu VOLT.

Womöglich elementar: Der Freund aus Texas ließ etwas zurück. „James hatte mir sein Focusrite Interface geschenkt. Er verwendete es zuvor bei seinen Live-Auftritten und vermutlich auch für sein letztes Album.“ Das ist eine Erklärung für den brillanten Sound von bent. Dafür aber mindestens genauso wichtig: „Während des kreativen Prozesses greife ich instinktiv nach Chören, Flächen, Plucks und Bells. Melodieführung spielt dabei immer eine zentrale Rolle. Ich liebe elektronische Sounds mit Seele, die etwas auslösen … die ikonisch, zeitlos und organisch klingen – und Musik, die echt, authentisch und emotional ist.“

Echt, authentisch, emotional

Neben Depeche Mode waren es dann eben auch Mentallo & The Fixer, Benestrophe, Skinny Puppy oder FLA, die den Musiker prägten.

bent decades ep

Rund 20 Stücke nahmen Gestalt an, die ältesten drei davon – At This Place, Decades und Sirens Call – kommen in verschiedenen Versionen auf die EP. Bei einem Remix singt James Mendez (im Original ein Instrumental). Auch Amnistia, Object und Pyrroline konnten für Remixe gewonnen werden. Ansonsten macht der Aschheimer mit norddeutschen Wurzeln bis hin zu Mixing und Mastering alles selbst: „Getreu dem Motto, wenn’s nicht gut wird, geht‘s auf meine Kappe.“

Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Im November oder Dezember 2023 soll die EP Decades erscheinen. Ein komplettes Album von bent folgt im kommenden Jahr.


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