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2017 stand er schon mit Skinny Puppy auf der agra-Bühne, in anderen Jahren etwa mit London After Midnight – aber 2023 kaufte sich Matthew Setzer ein Ticket – weil er sowieso gerade in Europa gewesen ist und es in Leipzig so special findet. VOLT traf den Gitarristen nicht nur einmal in der Stadt, aber erst nach der Show von Front Line Assembly war Zeit für ein Blitz-Interview. Matthew berichtet Interessantes und schließlich leider auch das, was kein Fan der kanadischen Electro-Götter in dieser Deutlichkeit hören möchte.

Du hast schon mit einigen Bands auf dem WGT gespielt. Wie findest du es hier?

Als Musiker ist es echt pain in the ass. Wenn du in der agra Soundcheck machst, klingt es einfach nur scheiße. Ich hatte hier schon so einige Schwierigkeiten, aber das ist eigentlich nichts Besonderes ... Festivalbedingungen halt. Dafür sind auf dem WGT die Gigs immer total special. Es gibt so viele Goth-Festivals in Europa, auf allen hab ich schon gespielt, aber das WGT ist das wirklich coole darunter. Um hier zu sein, habe ich mir auch ganz regulär ein Ticket gekauft, möchte dafür einfach nur eine schöne Zeit haben. Und ich werde definitiv noch mal wiederkommen.

Was ist denn das Besondere am WGT?

Normale Festivals sind auf irgendeinem staubigen Acker, jeder campt, die ganzen Goth-Kids fangen sich einen Sonnenbrand ein und irgendwo steht eine riesige Bühne. Aber in Leipzig ist die ganze Stadt das Festival! Es findet in einer alten europäischen Stadt statt. Ich komme aus Amerika, so was gibt es bei uns nicht. Hier setzt man sich in die Tram und kann die Leute überall beobachten – es ist wie ein komplettes Takeover der Stadt, ein ganz anderer Vibe ...

„Es gibt so viele Goth-Festivals in Europa, auf allen hab ich schon gespielt, aber das WGT ist das wirklich coole darunter.“ Matthew Setzer


Wir hatten uns vorgestern ja auch schon im Bus getroffen. Jeder rennt in der City rum, auch die Musiker ...

Stimmt! Hier sind auch andere Musiker aus Los Angeles am Start, viele meiner Freunde sind hier. Auch aus New York, Vancouver oder Moskau. Ich treffe hier Freunde aus der ganzen Welt. Das hier ist das ganz große Ding, wo jeder hinkommt. Total cool!

matthew setzer skinny puppy

Wie kommt es denn, dass du dieses Jahr privat hier bist?

Letzte Woche war ich ohnehin auf dem Opera Festival in Rotterdam, hatte da einen Auftritt mit meinem Projekt Klaus From Space. Direkt am Tag nach Ende der Skinny-Puppy-Tour bin ich nach Rotterdam geflogen. Ich habe eine Freundin hier in Leipzig, bei ihr konnte ich mich einquartieren. Dadurch ist das ganze Unterfangen relativ günstig für mich.

Und hast du schon viele Bands gesehen?

Nicht so viele, wie ich es geplant hatte. Ich habe auch viel mit Freunden abgehangen. Aber ein paar geile Acts habe ich gesehen, wie Harsh Symmetry – die waren absolut großartig! Und die Show war rammelvoll, wow! Um 17 Uhr hat der Laden einfach mal gebrannt, der Wahnsinn! Dafür habe ich A Place To Bury Strangers leider verpasst, die ich wirklich sehr mag. Gestern habe ich im Heidnischen Dorf aber eine coole Truppe gesehen mit einem Troubadour-Sänger, das war auch super. Mal was ganz anderes, eigentlich das Coolste bisher.

Und was meinst du, besteht eine Chance, dass Skinny Puppy noch mal herkommen?

Nein, das denke ich nicht. Ich wünschte, ich wäre deren Bookingagent, dann würde ich ihnen mal den Marsch blasen, aber das bin ich ja nicht. Vielleicht schaffen es die Seitenprojekte von Ogre and cEvin noch mal nach Europa, aber nicht Skinny Puppy. Das wird nicht mehr passieren.


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Live-Foto: Alexander Jung

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„NCN Festival 2024: Klangstabil – exklusive Headlinershow“, so war es am letzten Wochenende in Deutzen auf großen Bannern zu lesen. Besucher rieben sich die Augen, schauten noch mal hin. Tatsächlich! Und jetzt rumort es in der Electro-Welt: Comeback, Tour, Album? VOLT funkte für die harten Fakten nach Norwegen.

bent niko martens

 

In Süddeutschland wohnen und perfekten Austin-Electro produzieren – das erlaubt sich Niko Martens seit geraumer Zeit mit seinem Projekt bent. Nach einigen Demos erschien nun der erste finale Track als Vorbote für eine Debüt-EP. Kann hier wirklich alles mit rechten Dingen zugehen?

Zumindest kommen die Parallelen nicht von ungefähr. Denn ein gewisser James Mendez (Jihad) sorgte Ende 2021 für die Initialzündung. „Wir sind schon länger befreundet gewesen. Bei einem Besuch spielte ich ihm einige Skizzen vor, er gab mir den Impuls, daran weiterzuarbeiten und eine VÖ anzustreben. Das war so eigentlich nie geplant“, sagt Niko zu VOLT.

Womöglich elementar: Der Freund aus Texas ließ etwas zurück. „James hatte mir sein Focusrite Interface geschenkt. Er verwendete es zuvor bei seinen Live-Auftritten und vermutlich auch für sein letztes Album.“ Das ist eine Erklärung für den brillanten Sound von bent. Dafür aber mindestens genauso wichtig: „Während des kreativen Prozesses greife ich instinktiv nach Chören, Flächen, Plucks und Bells. Melodieführung spielt dabei immer eine zentrale Rolle. Ich liebe elektronische Sounds mit Seele, die etwas auslösen … die ikonisch, zeitlos und organisch klingen – und Musik, die echt, authentisch und emotional ist.“

Echt, authentisch, emotional

Neben Depeche Mode waren es dann eben auch Mentallo & The Fixer, Benestrophe, Skinny Puppy oder FLA, die den Musiker prägten.

bent decades ep

Rund 20 Stücke nahmen Gestalt an, die ältesten drei davon – At This Place, Decades und Sirens Call – kommen in verschiedenen Versionen auf die EP. Bei einem Remix singt James Mendez (im Original ein Instrumental). Auch Amnistia, Object und Pyrroline konnten für Remixe gewonnen werden. Ansonsten macht der Aschheimer mit norddeutschen Wurzeln bis hin zu Mixing und Mastering alles selbst: „Getreu dem Motto, wenn’s nicht gut wird, geht‘s auf meine Kappe.“

Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Im November oder Dezember 2023 soll die EP Decades erscheinen. Ein komplettes Album von bent folgt im kommenden Jahr.


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