Es ist längst nicht alles Gold, was glänzt. Es ist nicht alles Blei, was schwer ist.

Noch seltener erreicht eine Musikproduktion Edelmetallstatus, sei sie auch noch so gut poliert oder mit schillernden Namen in den Credits dekoriert. Überhaupt sind es häufig komplette Gegenentwürfe, die brillieren. Wie Ministrys Psalm 69, das mehr als eine Million Amis durchdrehen ließ, vom Rest der Welt ganz zu schweigen. Eine Horde wildgewordener Texaner erklärte Bush senior und Uncle Sam 1992 den Krieg – mit Waffen, die keiner auf dem Zettel hatte, einem mit Instrumenten erzeugten Krach. Die Platinauszeichnung darf wohl als Sieg bewertet werden.
Auch die beiden Albumvorgänger sonnten sich im gleißenden Schein von Psalm 69, führten nachträglich zu Gold und damit zu Erfolgen, die nicht wiederholt werden konnten. 2003 schmiss Paul Barker seinen Bass bei Ministry schließlich hin und ward fortan nur noch selten gesehen oder gehört. Dass das musikalische Schwergewicht Barker jemals wieder eine Auszeichnung für eins seiner Alben erhalten wird, ist sehr unwahrscheinlich. Unwahrscheinlich gut ist allerdings auch der aktuelle Longplayer von Lead Into Gold, der das erste blitzblank neue Material seines Soloprojektes seit 1991 enthält:
[2018] [No, So Yes]

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